Die Zirbelkiefer ist ein unglaublich zäher, immergrüner Nadelbaum der Karpaten und Hochalpen. Ihrem knorrigen Hochwuchs von bis zu 25 Metern sind die Lebensstrapazen von bis zu 1.000 Jahren anzusehen. Selbst nach dem Fällen verströmt sie noch lange ihr Aroma und gilt als gesundheitsfördernd.
Pragmatische Gründe für die Verwendung von Zirbenholz
Die früheren Alpenbewohner verwendeten Zirbenholz wegen der nahen und reichlichen Verfügbarkeit. Allerdings mussten sie sich hart abmühen, um einen geeigneten Baum in so großer Berghöhe, oft über klüftigen Abhängen, zu fällen und ins Tal zu bringen. Andere Möbelhölzer konnten sie sich meist nicht leisten. Außerdem ist das Holz derart fest, dass die Möbel als wertvolles Erbe über viele Generationen weitergereicht wurden. In Museen sind noch heute völlig intakte und funktionale Exemplare des Wunderbaums zu sehen.
Wunschcharakter des zähen Baumes
Sicherlich ist der Glaube an die gesundheitsfördernde Ausstrahlung des Holzes auch in der zähen Überlebenskraft der Zirbelkiefer begründet. Nicht Wind noch Wetter können ein Bäumchen am Wachsen hindern. Der Zirbelhäher verbreitet mehr Samen für neue Bäume, als er fressen und verstecken kann. Ungünstiger, felsiger Untergrund ist für das verzweigte, fest verkrallte Wurzelwerk kein Hindernis. Als kleiner Steckling gedeiht eine Zirbe selbst unter Anfängerhänden besonders leicht als Bonsai im Pflanzkübel. Die Baumgröße passt sich einfach den beengten Bedingungen an.
Zirbenholz für Ruhemöbel und Bettzeug
Eine Nacht in einem Bett aus Zirbenholz soll im Volksglauben Schlafstörungen umgehend beheben. Möglicherweise hilft dabei schon der beruhigende Gedanke an die Wirkung beim Einschlafen und Durchschlafen. Vielleicht wirkt sich auch der typische, langanhaltende Duft entspannend aus. Nicht umsonst wird das Holz in Saunas und Gaststuben, als Bauholz oder Wandvertäfelungen eingearbeitet. Anders als Möbel aus industrieller Fertigung verursacht der Duft der Zirbe kein Kopfschmerz, sondern wirkt als Raumduft gut verträglich, selbst für sensible Menschen.
Wirkungsvolle Ausstrahlung lange über das Baumleben hinaus
Zirbenholz vereint in seinen Eigenschaften das Beste aus allen Umweltbedingungen. In tausend Wintern vor dem Klimawandel musste ein solcher Baum Temperaturen bis zu minus 40 Grad aushalten, dazu tiefem Schnee und Eis trotzen, sich an klammen Felsen festkrallen und immer fleißig weiterwachsen. Dieses Wachstum ist im Vergleich zu anderen Kiefern langsam, die Holzstruktur so lebhaft wie die durchlebten Jahreszeiten und Klimabedingungen im Hochgebirge. Beinahe liest sich in einer Vertäfelungen oder an einem Schrankbrett die Maserung wie eine wortlose Baum-Biografie.
Ein paar für den Wald, ein Gläschen für die Forstarbeiter
Was dem Zirbelhäher schmeckt, wissen auch die findigen Alpenländer schmackhaft zu verarbeiten. Erst holen sie sich den wertvollen Stamm vom Berg, während im Tal die Menschen aus den Tannenzapfen Zirbenlikör als Erkältungsmedizin und Zirbengeist für ein Prost auf die raue Natur destillieren. Gewiss hilft beim Schlückchen danach oder davor oder zwischendurch ebenfalls der Glaube an die Überlebenskraft der Zirbelkiefer, um sich gleich stärker zu fühlen. Auch als Einreibung bei Gelenkschmerzen wirkt der Geist des Alpenbaumes nachgesagte Wunder.
Fazit
Die Zirbelkiefer hält die härtesten Wetter und ungünstigsten Wachstumsbedingungen unter den Kiefergewächsen im Hochgebirge aus. Sie wächst langsam, aber stetig und verströmt ihren feinen Duft noch lange nach der Holzverarbeitung zu Möbeln und kunstvollen Wohnaccessoires. Von den Bewohnern der Alpen wird sogar aus ihren Zapfen Schmackhaftes und Geistvolles zubereitet.
Olaf liebt den Duft des Zirbenholzes und hat sich lange mit der Wirkung des ätherischen Öls beschäftigt. Er testet alle Produkte selber und gibt hier seine persönliche Meinung wieder.
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