Zirbenkissen selber machen – so geht’s

Ein Zirbenkissen selber machen ist nicht schwer. Die Zirbelkiefer ist ein besonderer Baum, dem viele positive Eigenschaften nachgesagt werden. Die knorrige Zirbe wächst vorwiegend im alpinen Raum und dient seit Jahrhunderten als Holzlieferant zur Herstellung von Möbeln. Denn: Die Zirbe hat eine wunderschöne Maserung, ist sehr robust und verströmt einen würzigen Duft, der den im Holz enthaltenen ätherischen Ölen zu verdanken ist. Diese können vielfältige positive Wirkungen haben und zu einem besseren Schlaf und einem ausgeglicheneren Wesen beitragen.

Zirbenkissen rot

Wer sich den Zirbenduft in die Wohnung holen und von den positiven Auswirkungen auf die Gesundheit profitieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Nicht jeder möchte gleich ein komplettes Zirbenbett ausprobieren. In diesem Fall ist ein Zirbenkissen die perfekte Lösung. Es ist vergleichsweise preiswert, ohne dass man hier auf die vielen gesundheitlichen Vorteile verzichten muss. Das Tolle daran: Ein Zirbenkissen muss nicht für viel Geld im Handel gekauft werden, sondern lässt sich auch einfach selber machen. Wie das funktioniert, verrate ich in diesem Artikel.

 

Zirbenkissen nutzen – darum lohnt es sich

Ein Zirbenkissen ist ein mit Zirbenspänen oder Zirbenflocken gefülltes Kissen, das den ganz typischen Zirbenduft besitzt. Für die Füllung kommen ausschließlich naturreine Flocken zum Einsatz, um eine hohe Qualität sicherzustellen. Mitunter werden die Zirbenflocken aber auch noch mit anderen Stoffen gemischt – wie etwa mit Weihrauch. Das betrifft aber weniger die Kopfkissen zum Schlafen, sondern eher die kleinen Duftkissen oder Duftsäckchen. Die Zirbenflocken sind ein Naturprodukt, das ganz besondere Inhaltsstoffe besitzt. Vor allem die zahlreichen ätherischen Öle und das Pinosylvin können vielfältige positive Auswirkungen auf den Organismus haben:

  • Reduzierung der Herzfrequenz
  • Beruhigende und schlaffördernde Wirkung
  • Stabilisierung des Kreislaufs
  • Abnahme der Wetterfühligkeit
  • Natürliches Mittel gegen Schwindel und Kopfschmerzen
  • Linderung bei Schmerzen der Gelenke oder Muskeln durch Verspannungen
  • Sanfte Hilfe gegen Schnarchen
  • Allgemeine Steigerung des Wohlbefindens

Nicht nur für uns Menschen können Zirbenkissen dabei zum Einsatz kommen, sondern auch für unsere Vierbeiner – wie zum Beispiel für stressgeplagte Hunde.

Zirbenkissen für stressgeplagte Hunde
Unser Hund mit seinem Zirbenkissen

Zirbenkissen selber machen – Schritt für Schritt erklärt

Im Handel gibt es unzählige Zirbenkissen zu kaufen, die jeweils andere Produkteigenschaften mitbringen. Eine Alternative besteht aber darin, das Zirbenkissen selber zu machen. Empfehlenswert ist das vor allem, wenn man auf der Suche nach einem individuellen und selbstgemachten Geschenk ist.

Darüber hinaus hat es noch weitere Vorteile, das Zirbenkissen selber zu machen: Man kann selbst bestimmen, welche Zirbenflocken man für die Füllung benutzt, wie viele Späne man verwendet, aus welchem Material die Kissenhülle besteht und welche Größe das Kissen haben soll. Auch das Design lässt sich individuell gestalten. In den nächsten Abschnitten erkläre ich daher Schritt für Schritt, worauf man bei der Herstellung eines DIY-Zirbenkissens achten sollte.

1. Schritt: Die Zirbenfüllung besorgen

Das Wichtigste bei einem Zirbenholzkissen ist die Kissenfüllung, die aus Zirbenflocken besteht. Es handelt sich dabei um die Späne des Nadelbaums, die möglichst frisch sein sollten, damit das Zirbenpolster auch die gewünschte Wirkung entfalten kann. Nun kann man sich natürlich selbst ein naturbelassenes Stück Zirbenholz besorgen und dieses klein hobeln.

Duftende Zirbenflocken - ein gesundes Naturprodukt

Allerdings würde ich davon eher abraten, denn das Holz müsste nicht nur mühsam gehobelt, sondern obendrein auch noch entstaubt werden. Besser ist es, die Füllung für das Kissen fertig zu kaufen – entweder online oder im stationären Handel. Bei der Auswahl sollte man auf folgende Aspekte achten:

  • Je frischer die Zirbenflocken, desto besser, denn der Duft bleibt etwa zwei Jahre erhalten. Dann muss das Zirbenkissen mit neuen Spänen aufgefrischt werden.
  • Die Zirbenspäne sollten gesiebt sein, damit sie keinen feinen Staub enthalten. Das gilt gerade bei Zirbenkissen für Allergiker oder für Babys, denn dann ist Feinstaub unbedingt zu vermeiden.
  • Große Späne verleihen dem Kissen viel Volumen und eine schöne Konsistenz, erzeugen beim Schlafen aber ein knisterndes Geräusch. Kleinere Späne sind für Kinderkissen ideal, weil sie etwas härter sind und nicht so stark knistern.
  • Beim Online-Kauf geben die Kundenbewertungen Hinweise darauf, wie hochwertig und frisch die angebotenen Zirbenflocken sind.

Wie viele Späne man für die Kissenfüllung benötigt, hängt davon ab, wie groß das Kissen werden soll. Für ein Volumen von 20 bis 30 Litern ist etwa ein Kilogramm Späne erforderlich. Allerdings hängt diese Angabe auch von der Holzfeuchtigkeit und der Stauchung des Kissens ab. Folgende Richtwerte können für die Füllmenge herangezogen werden:

  • 250 Gramm (fünf bis sieben Liter) für ein Duftkissen mit den Maßen 20 x 30 Zentimeter
  • 1 bis 1,5 Kilogramm für ein Schlafkissen der Größe 40 x 80 Zentimeter – je nach angestrebtem Härtegrad etwas mehr oder weniger

Grundsätzlich gilt: Lieber mehr Späne für die Kissenfüllung kaufen und etwas übrig haben, als zu wenig zu bestellen und noch einmal nachkaufen zu müssen. Die übrigen Zirbenflocken können dann immer noch aufbewahrt und später zum Kissen hinzugegeben werden, um den Duft aufzufrischen.

Gute und günstige Zirbenspäne für Dein Kissen:

2. Schritt: Bezug für das Zirbenkissen nähen

Im nächsten Schritt geht es darum, die Kissenhülle anzufertigen. Auf der Nähmaschine funktioniert das ganz einfach. Entweder verwendet man alte Stoffstücke, die man noch daheim hat, oder man kauft sich im Handel Leinen- oder Baumwollstoff. Der Stoff sollte möglichst atmungsaktiv sein, damit sich der Duft gut entfalten kann. Am besten wird der Kissenstoff auf die Standardgröße eines Kissens zugeschnitten. Dabei ist es wichtig, die Nahtzugabe einzuplanen.

Empfehlenswert ist es, erst noch ein Inlett zu kaufen oder zu nähen. In dieses Innenkissen werden dann die Holzspäne der Zirbe gegeben. Diese Anfertigungsvariante hat den Vorteil, dass der Bezug einfach und hygienisch in der Maschine waschbar ist. Am besten wählt man einen Stoff für den Kissenbezug, der trocknergeeignet ist.

Im Prinzip können die Zirbenholzspäne auch direkt in den Kissenbezug gegeben werden – also ohne Inlett. Allerdings ist diese Variante meist nicht ganz staubfrei. Zudem ist das Waschen des Kissens bei dieser Alternative sehr aufwendig, da erst die gesamten Späne aus der Hülle entnommen und anschließend wieder hinzugegeben werden müssen. Dafür hat diese Lösung den Vorteil, dass der Duft des Kissens noch besser zur Geltung kommt.

3. Schritt: Kissen befüllen und Reißverschluss einnähen

Zum Schluss kann das fertig genähte Kissen mit den Zirbenholzspänen befüllt werden. Wer möchte, kann auch noch andere Zutaten hinzugeben, die einen besseren Schlaf fördern – wie etwa Weihrauch oder Lavendelblüten.

Bei der Herstellung sollte man daran denken, dass sowohl das Inlett als auch das Außenkissen einen Reißverschluss benötigen. Nur so ist es möglich, die Füllung später auszutauschen, wenn sie ihren Duft verloren hat. Außerdem kann man dann bei Bedarf noch einmal Späne nachfüllen oder entnehmen, um das optimale Volumen zu erzielen.

 

Selbstgemachtes Zirbenkissen richtig anwenden: Worauf kommt es an?

Ist das Zirbenkissen einmal fertig, gibt es ein paar Dinge, die man bei der Nutzung beachten sollte, um eine Verbesserung der Schlafqualität zu erzielen:

  • Am Anfang sollte man nicht direkt mit dem Kopf auf dem Kissen liegen, sondern es erst einmal nur neben das normale Kopfkissen legen. So kann man sich an den intensiven Geruch des Zirbenkissens gewöhnen. Später kann man dann auch direkt darauf schlafen.
  • Das Kissen sollte regelmäßig ausgeschüttelt und an der frischen Luft gelüftet werden.
  • Sobald der Zirbengeruch nachlässt, kann man einen Teil der Füllung gegen frische Zirbenflocken austauschen oder einige Tropfen Zirbenöl hinzugeben und so den Duft auffrischen.

Der Kissenbezug selbst sollte regelmäßig bei 60 Grad in der Maschine gewaschen werden.

Zirbenholz Kissen ohne Muster

Fazit: Zirbenkissen selber machen ist kein Problem

Alles in allem ist es wirklich sehr einfach, ein Zirbenkissen selbst herzustellen. Alles, was man dafür benötigt, ist die Füllung aus Zirbenflocken. Diese können in hoher Qualität im Handel oder im Internet erworben werden. Ein Inlett ist empfehlenswert und kann entweder auch fertig gekauft oder selbst genäht werden.

Den kompletten kreativen Gestaltungsspielraum hat man natürlich bei der Außenhülle. Hier kann man nach Belieben mit Stoffresten oder neu gekauften Stoffen arbeiten und die Kissenhülle auch schön besticken, um ihr eine persönliche Note zu verleihen. Natürlich benötigt man eine Nähmaschine und Erfahrungen im Nähen, um dieses DIY-Projekt zu bewältigen. Wer weder das eine noch das andere hat, ist besser damit beraten, das Zirbenkissen fertig zu kaufen.

Olaf
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